Athena!
Der Fernsehsport produziert systematisch Emotionen. Indem er Menschen in Extremsituationen (Wettkampf!) und mit geringem Handlungsspielraum (Spielregeln!) unter systematische Beobachtung stellt, werden die emotionalen Regungen zugleich zurechenbar. Dies umso mehr als die fortlaufende Kommentierung der Vorgänge durchgängig einen individuell-psychologisierenden Maßstab an das Geschehen anlegt. Trotz der Differenzierung und Flexibilität dieses Emotionenbeobachtungsapparats passiert es, dass etwas passiert, das diesen Apparat ins Stocken bringt. Einmal zum Beispiel, beginnt Pete Sampras zu weinen; mitten während eines Tennisspiels; ganz ohne Grund.nach dem film > Markus Stauff > Sampras weint. Tränen als Ereignis im Fernsehsport.
Twix Eis, Biomilchkaffee im Pappbecher, Croissant.
Person: der braun gebrannte, sich im englischen Garten nackt sonnende, eine Schirmmütze tragende Mann, dessen blankpolierte Intimpiercings in der Sonne glitzern.
»der männliche Körper ist wie ein Turm, nimmt man ein Steinchen heraus, fällt alles in sich zusammen«
I'm hung up on you ** Jesses, was, bitte, ist Dominik Eulbergs Bionik eigentlich für ein verflixter Sommer-Kracher, der Menschen zwischen Veilsdorf, Offenbach und Schwerin in große Aufregung versetzt? ** »Bundespräsident Köhler reagierte mit Bestürzung und Trauer auf das Unglück.« ** Ich verstehe (mal wieder) nichts. ** Give me your love ** Die Umarmung als die intime Geste schlechthin. **
Die große Angst vor der langsamen Heimkehr.
Tage werden zu Wochen werden zu Leben in der Erinnerung. Im Nebenzimmer singt C., während sie eine Zimmerpflanze umtopft, M. fegt den Fußboden in einer Jogginghose, C. trägt ihre Haare nachlässig hochgesteckt, die Küche ist leer, der Tisch frisch gestrichen, der Kühlschrank riecht nach Käse. Das schönste Omacafé in der Adalbertstraße hat schon morgens um elf keine Croissants mehr, der Kaffee jedoch schmeckt ausgezeichnet, der Zuckerkuchen auch. Der schönste Intellektuelle Münchens, frisch geschnittenes, schwarzes Haar, eine Y3-Trainingsjacke, sehr schöne Schuhe, übersetzt gerade das Buch eines in Sofia lebenden Onkels, während sein Freund auf dem Oktoberfest im Hacker schuftet. Das Hacker. Die Sonne scheint im Biergarten auf die Köpfe der Menschen, die dort sitzen, Bier trinken und Hähnchen für neun Euro essen, lachen und keine schlechten Menschen sind, eher im Gegenteil. Je später, desto voller, auf der Herrentoilette fordern jetzt auch die Frauen ihr Recht ein, vor den Türen des Festzeltes bestechen junge Münchener das Personal (zwanzig bis dreißig Euro pro Platz), die Schlangen sind sehr lang. Ein Fischbrötchen, die Lichter der Fahrgeschäfte bei Nacht, wie gut das auch ist, schon um zehn so betrunken vom vielen Starkbier zu sein, dass man kaum noch laufen kann. Bei McDonalds mache ich dem Mitarbeiter ein Kompliment, wie ich allen Mitarbeitern immer Komplimente machen möchte, weil sie Mitarbeiter sind (was natürlich den Umständen und nicht ihrer Herzensgüte geschuldet ist und sich somit, na ja, vielleicht, erübrigt). Die Haltestelle Theresienwiese ist voll, sehr voll, über Lautsprecher ist ein Mitarbeiter der MVV zu vernehmen, er mimt in diesen Wochen sehr souverän den Entertainer, man möchte sich gar nicht erst von Unten nach Oben bewegen und ihm stattdessen die eine oder andere Stunde beim Arbeiten zuhören. Die Schellingstraße entlanggestolpert, an den vollen Bars vorbei, ins Bett gestolpert, am Morgen die Kopfschmerzen meines Lebens mit Aspirin vertreiben. Der schöne Intellektuelle regt später an, eine Genealogie der Individualität zu schreiben, fußend auf amerikanischen oder, was natürlich viel interessanter wäre, japanischen Subkulturen unter Zuhilfenahme von Paul Virilios Theorie der Dromologie.
Tag des Nichts. (#) Der beflügelte Vormittag. (#) Schrimps, Basmatireis und ein Glas Leitungswasser. (#) Wäsche waschen. (#) Mit niemandem reden. (#) Blinzeln, Arbeiten, Schlafen. (#) Im Buch kehrt der Held gerade von Spanien nach Deutschland zurück. (#)
M: »Also ich bin ja schon lange am Kauf einer Tischkreissäge interessiert.«
Lesbar: die aktuelle Ausgabe der Kölner Musikzeitschrift SPEX, mit guten Texten zu Seijun Suzuki und Smalltown Superjazzz, schönen Fotos der beiden Indieboys von LO-FI-FNK sowie den Scissors Sisters, einer (komischen) Fl*p-Flop-Polemik und einer astreinen, von Nacho Alegre (!) fotografierten Modestrecke.
A. berichtet, dass er Vegetarier geworden sei, nachdem er Der bewegte Mann gesehen habe, weil er dachte, dass man das als Schwuler so machen müsse. [+] Auf der Betriebstoilette begegnete ich zwei sich die Zähne putzenden Asiaten. [+] München bei Nacht, vom Olympiaturm aus gesehen. [+] Somethings Gotten Hold Of My Heart (!) [+] Tage, die ich damit verbrachte, (A) Miles Davis zu hören, (B) Marcel Proust zu lesen. [+] Tage, die ich in freudig-angespannter Erwartung abendlicher Stampf-Tanz-Happenings verbrachte. [+]
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