Oh Gott: der Typ am Computer neben mir bekommt gerade einen cholerischen Anfall. Ausserdem surft der Typ am Computer rechts scheinbar sämtliche Profile des Internetportals Gayromeo ab. Noch absurder ist jedoch der Choleriker: dieser schimpft nicht nur wie ein Rohrspatz, sondern hat gleichzeitig so ein Hetero-Datingportal bei Firefox geöffnet und heimlich zusätzlich auch noch Gayromeo! Was für ein seltsamer Tag!
Tillmans als Reproduktionskünstler im Sinne Warhols und Geiste Benjamins. Das Bild mit den roten Socken über dem weißen Heizkörper, so gesehen in einer Ausstellung im Hamburger Bahnhof, zuerst aber einige Wochen zuvor in Form einer Postkarte meines Freundes E. aus Paris, die inzwischen in meiner Küche hängt.
Die Ostberliner Erweckungskirche Berghain.
Im Cafe treffe ich zufällig S. Er isst den Kirsch-Käse Kuchen, den er auch gestern Abend schon gegessen hat, trägt einen schwarzen Rollkragenpullover und liest in einem Text von Leibniz. Ich erzähle kurz von meiner Verabredung, bestelle eine Tasse englischen Frühstückstee und fange dann an, in meinem neu gekauften Buch (Reise um die Erde in 80 Tagen) zu lesen, nachdem ich A. eine Nachricht geschrieben habe, mit dem ich leider keinen Sex haben werde.
»die Hölle ist eine Erfindung, die zuerst auf unverdaute Apfelklöße gemacht und dann auf dem Wege über weitervererbte und von Ramadanen gespeiste Verdauungsstörungen verewigt worden ist.«
Person: der Mann, dem ich in der Kamener Innenstadt über den Weg gelaufen bin. Er stand mit (s)einer Frau und (s)einem Kind vor einem Kleiderständer vor einem Geschäft, ein bisschen Abseits jedoch von Frau und Kind, und mir gefiel sein Gesicht und ich sahn ihn an, scheinbar ein bisschen zu direkt, denn er guckt genauso direkt zurück und ich auch und ich ging etwas beschämt weiter und fragte mich, was dieser Blick zu bedeuten hatte.
Fossil des Tages: der Joystick.
Derzeitiger Lieblingsgeruch: frisch geschnittenes, luftgetrocknetes Gras.
Beim Frühstück im Hotel läuft erst Sade (Smooth Operator) und dann Feist (I Feel It All). Die tagesschau spielt während des Nachrufes auf Peter Rühmkorf im Hintergrund Manifesto von Gonzales.
Der Überwältigungskünstler Olafur Eliasson: Dufttunnel (Autostadt, Wolfsburg), Sonne statt Regen (Kunstbau Lenbachhaus, München), Your Lighthouse. Arbeiten mit Licht 1991 - 2004 (Kunstmuseum, Wolfsburg), Take your time (Museum of Modern Art, New York).
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