Ist es nur Zufall, dass ausgerechnet der erfolgreichste Regisseur der Welt, Steven Spielberg, noch nie eine Liebesgeschichte erzählt hat? Dass er über Frauen nicht viel zu berichten weiß, dass seine Erwachsenen immer große Jungen sind, die sich mit ihren Vätern versöhnen müssen oder gleich Kinder? Was unsere Populärkultur an Spielbergs Stoffen so fasziniert, das ist noch nicht wirklich gefragt worden - es könnte aber mit der Abwesenheit einer dem männlichen Helden ebenbürtigen Weiblichkeit, und insofern mit dem Verzicht auf den Zwang, erwachsen zu werden, zusammenhängen.
Das Kino als Ort des reinen Bildes. Die Inhalte werden gedimmt, treten in den Hintergrund und überlassen den Film dem Auge, sodass am Ende vielleicht nichts bleibt als ein diffuser, visueller, flüchtiger Eindruck. Mir wird das bei Jacksons King Kong ebenso gehen wie bei Krieg der Welten. In den letzten Wochen frage ich mich ständig, wann dieser Durst nach dem Bild, nach zur Schau gestellter, rein bildlicher Oppulenz, denn endlich abebben wird, wann ich denn überhaupt keinen Durst mehr haben werde. Sin City wird da vielleicht einen Wendepunkt markieren. Hier wird die Form zum Inhalt hochgejazzt, alles will gesehen werden.
Suchsland versucht hier wieder, ins Innere des Filmes zu blicken, der kulturellen Relevanz nachzuspüren. Das Innere meint hier, wie auch in anderen Besprechungen Suchslands: das Innere des Helden, das Biezhungsgeflecht der Darsteller. Mir wird mehr und mehr klar, was das eigentlich zu bedeuten hat, die verschiedenen Blickwinkel, die Spotlights. Das man auch einfach nur auf die Musik achten könnte, auf die Kleidung oder den Umgang mit den Gegenständen des täglichen Lebens. Macht aber (verständlicherweise) keiner.
Der Moment vor der Haustür, gestern Nacht, als es regnete, leicht, und ich dastand, müde, erschöpft. Ein Blitz durchzuckte den Himmel, die Stadt leuchtete wieder, ein Kind schrie laut aus einem der anderen Häuser. Es war nichts zu hören.
Licht. Intensives, heißes Licht.
Morgens, für die guten Vibrations, nach dem Frühstück, zum zweiten Aufwachen, diese kleine Scheibe von Bomb The Bass und Lali Puna. Welcome to the year 2001. Year of electronic music superstars and the ones who adored and remodeled them.
Am Wochenende zwei unterhaltsame Edgar-Wallace-Filme gesehen. * Ein halbes Brot an einem Nachmittag verspeist. * Mir eingebildet, ich sei krank. * Beim Italiener: Linguine mit Sahne, Parmesan, Weißwein, Steinpilzen und Brot. * Während des Sommers: manche riechen auffällig gut (& schön), andere auffällig schlecht (& hässlich). * Kurz geglaubt, am folgenden Tag als ein anderer aufzuwachen. * Mechanisch maschinell gelebt. * Kurz überlegt, die Vogue zu kaufen, wegen des Franzen-Vorabdruckes. * Für mehr Sinnfreiheit und Ernsthaftigkeit. * Amen.
Jung, schön und alt.
Durchs Fenster wehen die Leben anderer. Auditive Rezeption verschiedenster Lebenswelten. Vielleicht aus diesem Haus: das Windows-Booting-Sequenz-Sample. In einer entfernten Straße hämmert jemand. Türkische Musikfetzen aus dem Haus gegenüber. Ebenfalls gegenüber eine Menschenmenge. Ich sehe dicht gedrängt Frauen mit Kopftüchern in einer Küche sitzen, sich angeregt unterhaltend. Streitgeräusche, von wo auch immer. Ein Mädchen klatscht in die Hände und jubelt laut. Und überall diese weit geöffneten Fenster.
Auf dem Wasser treibt der größte Fisch, den ich je in natura gesehen habe. * Zwei sich an den Händen haltende, Kopftücher tragende, ins Gespräch vertiefte Frauen. * Das Auto bremst, die Reifen quietschen, ein anderes Auto wird gerammt. * Jemand packt eine Angelrute aus. * Ich fühle mich unwohl. * Auf dem sonnenbeschienenem Schornstein hockt eine kleine Taube und gurrt ihr monotones Gurren.
Aufschreibesysteme.
F.: »Zwei ontologische Entitäten schlagen, ach, in meiner Brust!«
September 2025 | ||||||
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