Bestes Autofahrlied der Welt, im übrigen: Faithless' Miss You Less, See You More. Gefühlte tausend Male auf dem Weg zum Schwimmen gehört. Nicht jedoch dieser verzerrte Single-Edit. Der auf dem Album ist definitiv der bessere.
Im Zug die aktuelle MAX gelesen. Eigentlich ganz guter, lifestyliger, mehr oder minder interessanter Kram, perfekt für eine mittellange Fahrt. Besprechung des neuen, alten Franzen-Romans, den ich wirklich antizipiere. Kurzer Bericht über MP3-Player-Partys in einem Berliner Club.
Kindliches, grelles, aufwendiges scheint derzeit wirklich hip zu sein. Gleich drei Berichte, in denen es um scheinbar ähnlich tickende Typen geht. Den Plastik-Möbel-Künstler Karim Rashid, den aktuellen Dior-Schneider John Galliano und den Fotografen David LaChapelle.
Außerdem: ein lesbares, größtenteils aber langweiliges Immendorf-Interview, ein kurzes Portrait des ersten Surf-Superstars Duke Kahanamoku. Dann die Titelstory über die neue deutsche Schauspiel-Elite: Alexandra Maria Lara, Max Riemelt, Heike Makatsch, Matthias Schweighöfer und einige andere. Bis auf Til Schweiger, der ja sowieso überhaupt schon seit Jahren nicht mehr geht sahen die alle sehr schön aus.
Später werden die kommenden Olympiastädte vorgestellt. Hatte ich mir zuvor auch noch nicht angesehen. Gibt da natürlich auch entsprechende, aufwendige Webseiten der einzelnen Bewerber, die ich mir dann aber aus Faulheit doch nicht zu Gemüte führte. Auf Seite 115 dieser Ausgabe für den Juli dann ein Beitrag über Sticker. Keine Ahnung, wieso diese Dinger jetzt wieder beliebt sein sollen. Streetart vielleicht, ja, aber Sticker? Ebenfalls interessant waren: Berichte über places-to-be in Palma De Mallorca und Barcelona, den Karmann Ghia, Renzo Piano und die für den Wahlkampf zuständigen Werbeagenturen, adbusters, kommende Next-Generation-Konsolen, eine Sonnenbrillen-Foto-Story, das Klöden-Interview.
Die menschliche Liebe erklingt in der weiblichen Stimme, das war immer so, und ist im Rock'n Roll nicht anders. Bis sie uns in Gläsern züchten, wird die Stimme der Mutter die erste sein, die wir hören, und deswegen werden zerbrechliche und teilweise zerbrochene Stimmen wie die von Joni Mitchell und Tori Amos immer zum Rock'n Roll gehören, auch wenn die Frauen im Geschäft nicht an der Spitze stehen.Nachdem mich Radiohead eben mit Hail To The Thief wieder so schwer, nachhaltig und schön beeindruckten, mal Marcus Hammerschmitts' zweiten Teil des Pop-Artikels (er selbst nennt das »Rock'n Roll«) für die sinn-haft gelesen. Großartig, wirklich gut auch diese Unterteilung. Und wie schön sich das liest und das sollte statt dem üblichen Dreck mal an eine Zeitung gehen, als kleine Serie, sodass das auch mal mehr Leute zu lesen bekämen. Ja, genau.
Heute, 20.15, arte: Italienisch für Anfänger. Sehr schöner Film mit schönen Menschen und schönen Dialogen. Lässt mich an Katzen, verregnete Frühsommernachmittage und das Xaver Fischer Trio denken. Weiß ja auch nicht, ob das jetzt, wo es zoomo gibt, überhaupt noch cool ist, aufs Fernsehprogramm hinzuweisen. Wusste ich schon letzte Woche nicht, als wieder Edgar-Wallace-Filme auf Kabel Eins liefen.
Meine Innenwelt entfernt sich von der Realität, weil sich die Realität meiner Außenwelt bemächtigt. Punkt, Punkt, Komma, Strich etc.
Es bedarf einer gewissen Askese, einer Entfettung des Filmbilds, um diesen Nexus, der mehr als bloß eine Koinzidenz ist, inmitten der Gleichgültigkeit und Unverbundenheit all dessen, was geschieht, in seiner Unausweichlichkeit hervortreten zu lassen. Es bedarf vorallem einer äußersten Empfindlichkeit für die räumlichen Gegebenheiten, welche die Bewegungen der Körper determinieren, und es bedarf der Suspension der subjektiven, der Erlebniszeit, damit das Ereignis in die Welt einbrechen, die Gegenwart zerreißen und in eine unendliche Dauer verwandeln kann. Es bedarf einer ebenso strengen wie unauffälligen Architektur: Elephant verwandelt die Schule in eine Art Labyrinth, das weder Zentrum noch Peripherie kennt, das kein Außen hat und für das Sportplatz, Straße, privater Wohnraum ebensoviele Fortsätze sind; in ein Labyrinth unabsehbarer Gänge, die von den Körpern mit Gleichmut abgeschritten werden, und unverbundener Räume, in denen sie verschwinden, auftauchen und wieder verschwinden. Und es bedarf einer Zeitlichkeit, in der die Augenblicke ununterscheidbar werden, sich überlagern und der Betracher die Übersicht darüber verliert, was zuvor und danach, was schon und noch nicht geschehen ist.Mehr ein Aufsatz denn eine Besprechung zu Gus Van Sants Elephant. Im Kino seltsame Eindrücke des durch mich hindurchgehens, als wäre der Film leer, nicht aber im Sinne von arm, sondern im Sinne von: sich von etwas befreit habend. Keine Ahnung, was genau das meinen soll. Die Duschszene mit den zwei Jungs und das die dieses Zeug sahen und dieses Spiel auf dem Computer spielten und der eine dann ganz sanftmütig, Klavier spielend, während der andere ballert: fand ich auch irgendwie unnötig, hätte man auch noch weglassen können. Wie überhaupt natürlich, ganz poststrukturalistisch (wie ja auch der Aufsatz aus nach dem film), das, was wir nicht sehen, ganz entscheidend sein muss. Zweite Sichtung des Films steht noch aus.
Fatalismus. Fatalismus als Heilslehre. Ganz schlimm, isklar. Dennoch lässt sich dadurch vieles bequem deuten. Die Zeichen und Motive des Alltags. Dass ich einen Essay zum Thema Neurologie und Neurosemiotik lese, darüber spreche und dann durch Zufall auf einen Artikel aus einer brand eins von vor vier Jahren stosse, welcher sich entfernt mit diesem Thema auseinanderzusetzen scheint. Und das es mir nicht einmal peinlich ist, mich zu fragen, ob sich das legt, die Verwunderung über Zufälle dieser Art, mit der Zeit.
Und er sagte zu ihm: »Komm, lass mich dich fotografieren wie ein Modell. Die Hörer nach vorn, du ganz schummrig im Hintergrund, so eine diffuse Schönheit schaffend«.
September 2025 | ||||||
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