heute nur ganz kurz und schnell, weil ich noch sachen packen und eine wichtige e-mail schreiben und früh ins bett gehen muss. im central park den jungs und mädchen beim baseball zugeschaut, zum frühstück ein croissant und ein brötchen und ein großer kaffee und nach dem frühstück ein spaziergang durch den park, der engel aus angels in america, im metropolitan kannst du so viel eintritt bezahlen wie du möchtest, also nur ganz wenig, nachdem du vorher am eingang alle mitgebrachten getränke und lebensmittel in den mülleimer werfen musstest. im museum solltest du in der zweiten etage anfangen, dir dort die kunst aus dem asiatischen raum ansehen, tuschezeichnungen auf papierrollen aus dem 14. jahrhundert, indische malerei aus dem 16. und am ende sogar noch skulpturen, obwohl ich mir die sonst unter keinen umständen ansehe und nach zwei stunden wieder raus und wieder in den park und die sonntagstimes, die hier vier dollar kostet und mindestens einen kilo wiegt und ich habe wirklich noch nie eine so dicke zeitung gesehen, der wohnungsteil, die sportbeilage, in der bücherbeilage wird eine neuauflage von on the road besprochen. bei wild ginger kannst du abends sehr gut essen, das pad thai ist scharf und es könnte vielleicht noch ein bisschen fettiger und nussiger und süßer sein, sitzen tust du an den kleinen tischen sehr gut, am nebentisch fragt ein kleines mädchen ihre mutter mommy, is this a fancy restaurant? und noch einen kaffe kaufen und ein letztes mal auf den g train warten und es regnet jetzt ganz leicht und riecht sehr angenehm.
der kulinarische höhepunkt der letzten tage war mit großer wahrscheinlichkeit der (vegan chocolate peanut butter) brownie, den ich gerade esse und vor zwei stunden für zwei dollar bei whole foods gekauft habe. zu brownies muss man unbedingt und ausschliesslich wasser trinken, am besten ohne kohlensäure. auch sehr gut schmeckte der ebenfalls bei »god's gift to america« gekaufte salat mit walnüssen, granatapfel und ziegenkäse. klingt ein bisschen nach prätentiösem schöner kochen quatsch, schmeckt aber wirklich super! was man alles nicht machen muss: im financial district in downtown manhattan zwischen den hochhäusern rumlaufen, ins guggenheim gehen, bei/in niketown schuhe kaufen. der financial district ist langweilig, die baustelle des neuen welthandelszentrums uninteressant und das guggenheim hat die gleichen probleme wie das moma. allerdings hat das guggenheim den vorteil, dass dort sam arbeitet. sam hat mich angesprochen, nachdem ich eine knappe viertelstunde vor sechs leuchtstoffröhrenleisten gestanden hatte. erst stand ich dort nur, um sams unfassbar schönen kollegen zu stalken, habe mir dann aber schließlich doch die leisten angesehen, weil mir das starren zu peinlich wurde. jedenfalls ist sam wirklich freundlich, sieht auch total gut aus und stellt die richtigen fragen. person des tages: sam! sehr schön sitzen kann man bei bliss (danke, mary!), einem vegetarisch veganen ökocafe in williamsburg. es gibt dort tatsächlich keinen cappuchino oder ähnliches, sondern ausschliesslich kaffee mit einer kleinen milchkanne aus blech, wenn man will. zum frühstücken sollte man dort allerdings nicht hingehen, sofern falls man kein hardcoreveganer ist. eher so mittags und dann den leckeren burger mit reis oder chips und salat probieren. und die new yorker straßenmusiker und der new yorker regen und mit dem regenschirm durch new york laufen und die brooklyn bridge am frühen abend im dunstigen licht nach dem regen.
I got the news in Oviedo, a lovely little town in the north of Spain where I am shooting a movie, that Bergman had died. A phone message from a mutual friend was relayed to me on the set. Bergman once told me he didn’t want to die on a sunny day, and not having been there, I can only hope he got the flat weather all directors thrive on.
New York Times > Woody Allen > The Man Who Asked Hard Questions
Where almost every other movie I’d seen wound things up, “L’Avventura” wound them down. The characters lacked either the will or the capacity for real self-awareness. They only had what passed for self-awareness, cloaking a flightiness and lethargy that was both childish and very real. And in the final scene, so desolate, so eloquent, one of the most haunting passages in all of cinema, Antonioni realized something extraordinary: the pain of simply being alive. And the mystery.
New York Times > Martin Scorsese > The Man Who Set Film Free
donnerstag: in williamsburg mittelmäßigen kaffee getrunken, ein sehr leckeres sandwich gegessen und plötzlich einen kurzen paranoiaanfall bekommen, weil ich den eindruck hatte, zu viel gegessen zu haben und nun den ganzen tag müde und zombiehaft durch manhattan torkeln zu müssen. war nach zehn sekunden wieder vorbei. gekauft: telefonkarte, flasche wasser, feuerzeug. das feuerzeug habe ich dann später im moma in der abteilung für sog. designklassiker wiedergesehen. es hatte sogar die gleiche farbe wie meins! roberto bringt mir eine ausgabe des glamigen männermagazins mit, für dass er arbeitet, und empfiehlt mir das international center of photography (kurz: icp). wenn du an den ganzen schwarz weiss porträts im erdgeschoss vorbeiläufst, kommst du schnell ins erdgeschoss, wo noch bis zum neunten september diese unglaublichen bilder (#) von stephen shore hängen, die er in den siebzigern hauptsächlich auf reisen gemacht hat. hotelzimmer, straßen, ein waldstück mit zelten, eine toilette, ein schaufenster. irgendwann stand ich dann auch vor dem foto, dass ich vor einigen monaten aus der süddeutschen ausgeschnitten und an unsere wohnungstür getesafilmt habe. vom icp aus kannst du in weniger als fünf minuten die sixth avenue bis zur ecke 53rd west und zum museum of modern art gehen, wenn du noch mehr kunst sehen möchtest. studenten zahlen zwölf dollar eintritt und bekommen dafür einen komischen mischmasch quer durch verschiedene epochen, stile und ansätze. total bescheuert ist auch die abteilung für design im dritten stock, die man schon aus der pinakothek der moderne in münchen kennt und auch da schon langweilig fand. daher solltest du entweder direkt ins hauseigene kino gehen oder dir die bilder (#) von joann verburg ansehen. mein lieblingsbild heißt marvin and maurice und zeigt zwei männer im mittleren alter, die gemeinsam auf einem dunkelroten sofa liegen. mehr sieht man nicht, nur die beiden, das sofa, vielleicht kommen sie gerade von der arbeit, einer liest zeitung, der andere hält eine fernbedienung in der hand und hat die augen geschlossen, vor ihnen ein einfacher couchtischoderwiemandasnennt. die anderen bilder sind auch alle toll. joann verburg! sehr schön passt dazu die von alex smoke gemischte sci.fi.hi.fi 3. draußen gehst du im feierabendverkehr den broadway runter und siehst am dunstigen horizont die sonne verschwinden und freust dich darüber, dass hier so viele wunderschöne menschen durch die gegend laufen und du dich praktisch im minutentakt verknallst und dein t-shirt klebt ein bisschen wegen der hitze und an der station lorimer street spielt ein musiker stand by me und die ganze atmosphäre ist schon geradezu unheimlich friedlich und gelöst und am ende kommt der zug und du steigst ein und sitzt noch eine weile vor dem haus auf der treppe und guckst den jungs im park beim baseball zu und unterhältst dich über frankfurt und denkst an die schönen menschen, die du heute gesehen hast und auf der stelle heiraten möchtest.
dienstag: am union square am frühen mittag bei whole foods ein stück käsepizza und eine flasche eistee black tea and lemon kaufen und sich damit in den angrenzenden park auf den sockel des denkmals setzen. von dort aus die fifth avenue richtung central park rauf, die lautstärke, das ständige gehupe, times square mit den vielen blinkenden lichtern und den verkehrspolizisten, die softeisautos an jeder zweiten ecke, der apple store an der ecke 59th street, der washington square park mit den studenten der nyu am anderen ende der straße, dort über dem aktuellen new yorker kurz eingenickt, aufgewacht, einen cookie gegessen. im hbo store die zweite staffel von the wire gekauft, von dort aus zurück nach brooklyn. abends kannst du in der surf bar sehr gut in williamsburg gebrautes bier trinken und french fries essen und draußen surfbarmäßig abhängen.
»The G train really is the pain of my existence! It really is!«
»Oh my gosh I so don't wanna go into the colour library! There's like 16 shades of white in there!«
im hintergrund redet das frühstücksfernsehen über brit und darüber, ob sie ihre situation in den letzten wochen improved hat. dazu wird der famous blogger perez hilton am telefon befragt. davor führten ein mann und eine frau eine salatschere vor, mit der man salat sowohl schneiden, als auch säubern (!) kann.
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