»Darin bestand der letzte Überrest des marriage plot: den Partnerwechsel 'Frauentausch' statt 'Männertausch' zu nennen. Als wären Frauen immer noch ein Besitzstück, das sich herumreichen ließe.«
»Sie könnte eine alte Jungfer werden wie Emily Dickinson, brillante Gedichte mit lauter Gedankenstrichen schreiben und nie ein Pfund zunehmen.«
»Anlässlich der Problematikbesprechung kleide ich mich kosmopolitisch vertrauenswürdig, hege aber den Verdacht, leider immer noch wie ein in Paris gestrandeter deutscher Halbirrer rüberzukommen, der hier unbedingt einen auf La vie en rose machen möchte.«
Moment der Nacht: Freitagmorgen, Marcel Dettmann spielt Tan-Ru, auf der Tanzfläche sehe ich nur noch knapp zehn Menschen, Zeit und Musik fliessen angenehm dahin, sogar. S. tanzt. Später kommt noch eine Frau dazu, wir unterhalten uns ein bisschen, gehen zum Rauchen auf die Terrasse, unten auf dem Alexanderplatz kann man die ersten Autos sehen, wir machen ein Foto, gehen wieder nach Drinnen, trinken noch etwas, ich muss an die andere Frau von vorhin denken, die mich vor dem Spiegel angesprochen hat, ich sei doch der Typ aus dem Luzia vom Vortag. Ja, genau, Danke, wir lachen und verabschieden uns, irgendwann steigen wir in ein Taxi und fahren Heim.
[Der Fahrstuhl ist sehr schmal, zwei Leute haben darin Platz, man schliesst erst die Front-Tür, dann eine weitere Tür. Die Stadt ist am ersten Abend sehr voll, auf der Strasse fahren viele Autos, auf den Bürgersteigen bewegen sich viele Menschen. D. sagt, dass die Strasse am Wochenende für den Autoverkehr gesperrt sei und dass wir daher besser jetzt nach Hause gehen. Am Samstag laufen wir nach dem Frühstück ziellos durch die Innenstadt, die Strassen sind alle sehr klein und eng wie erwartet, altes Kopfsteinpflastereuropa. Das Pistazieneis wird hier in einer sehr kleinen Waffel gereicht, einem Becher, mit dem wir vor dem Cucinelli-Schaufenster stehen bleiben, dem ersten, dass ich bisher gesehen habe. Mehr zufällig kommen wir danach an WP vorbei, ich zerre D. hinein, es gibt sehr viel Woolrich und Beams+, der Verkäufer spricht kaum englisch, dennoch versuche ich, ihm zu verstehen zu geben, dass mir der Laden sehr gut gefallen hat, als ich mich verabschiede. Die Pinakothek am Nachmittag ist sehr leer, wir sind fast allein, es ist sehr ruhig und schön und wir stehen lange vor diesem Bild und am Abend treffen wir L. in einer Bar und essen geröstetes Brot mit Gemüse und sie erzählt von ihrem Volleyball-Verein und auf dem Nach-Hause-Weg gibt sie uns einen Kuss, bevor sie sich verabschiedet.]
Auf der Terrasse steht ein Liegestuhl aus Holz, es ist schon kalt Draussen, aber noch sonnig, ein paar Blätter liegen auf dem Rasen, am Himmel ziehen vereinzelt ein paar Wolken vorüber, im Hintergrund läuft Sparks.
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