Jetzt kommt nach Deep House also die Wiederauferstehung von Disco, wahlweise in Form von Nu oder Space Disco. Die entsprechenden Diskussionen in Foren und auf einschlägigen Webseiten habe ich nicht verfolgt, weil mich der Sound von Disco eigentlich nicht sonderlich begeistert. Bis gestern. Da habe ich auf dem Flughafen beim Warten nämlich nach erstmaligen Durchhören den Resident Advisor Mix von Gerd Janson in voller Länge gehört und war, gelinde gesagt, total hin und weg. Besonders, weil mein aktuelles Lieblingslied im Mittelteil zum Einsatz kommt. Auch der Rest ist aber sehr schön und ab jetzt höre ich ganz viel so Disco-Zeug. Danke, Gerd!
Takashi Miike: Sukiyaki Western Django!
Zum ersten Mal seit Monaten wieder Gänsehaut beim Hören von Musik bekommen: ab jetzt höre ich nur noch den liebevollen Disco-House von Frank Timm alias Soundstream bzw. nehme Dance With Me für die nächsten 100 Jahre nicht mehr vom Plattenspieler. Soundstream!
Hm. Gerade auf einem Foto in der New York Times in einem Artikel über neue schwule Kunst einen Typen wiedererkannt, mit dem ich in Berlin vor einigen Wochen im Museum verstohlene Blicke ausgetauscht habe.
Gute Neuigkeiten: Anfang September veröffentlicht Universal einen Großteil der in Deutschland bisher nicht erhältlichen Filme von Jean-Luc Godard. Nachdem im Laufe der letzten Jahre wichtige Filme wie 2 oder 3 Dinge, die ich von ihr weiß, Maskulin-Feminin und Die Geschichte der Nana S. verfügbar gemacht worden sind, folgen nun weitere Highlights wie Eine Frau ist eine Frau, Détective und Elf Uhr Nachts.
»Ich trug Jeans und Desert-Boots und Windjacke, mein Anti-Angst-Ensemble.«
Die Unruhezone von Jonathan Franzen, mein neues Lieblingsbuch. Ich möchte Jonathan Franzen sein oder sein bester Freund werden oder ähnliches und mit ihm in Nordamerika auf Vogelbeobachtungstour gehen. Die letzten hundert Zitate stammen übrigens alle aus ebendiesem neuen Lieblingsbuch, dass seit kurzem in einer schönen Übersetzung von Eike Schönfeld auf Deutsch als Taschenbuch erhältlich ist.
»Von den vielen Dingen, vor denen ich damals Angst hatte - Spinnen, Schlaflosigkeit, Angelhaken, Schultanzveranstaltungen, Baseball, Höhen, Bienen, Urinalen, der Pubertät, Musiklehrern, Hunden, der Schulcafeteria, Tadel, älteren Teenagern, Quallen, Umkleideräumen, Bumerangs, beliebten Mädchen, Turmspringen -, hatte ich wohl am meisten Angst vor meinen Eltern.«
Fantasy Filmfest: elf Filme in sieben Tagen, jeden Tag ungefähr zwei, manchmal auch vier, manchmal auch keinen. Das Publikum war übrigens genau so, wie ich es mir heimlich erhofft hatte: mittzwanziger bis mittvierziger Jungs, in der Regel mit Brille und Schlabber-T-Shirt. Die paar Dauerkartenbesitzer hatte ich nach den ersten Vorstellungen ausgemacht, sie redeten stets relativ laut miteinander über die Filme, und alle waren irgendwie höflich und die Atmosphäre immer total angenehm. Horrorfilm-Fans sind hier ein zurückhaltender, eher unfreakiger Menschenschlag.
»Jedenfalls war anthromorphisierend nur, wenn man sich in anderen Arten gespiegelt sah, nicht andere Arten in sich. Ständig hungrig, sexbesessen und ohne Weitblick zu sein, nicht an die globale Erwärmung zu glauben und sich um die Zukunft der Enkel nicht zu kümmern, das halbe Leben mit Körperpflege zu verbringen, unablässig aufpassen zu müssen, ja zwanghaft, in Gewohnheiten gefangen und gierig zu sein, sich von der Menschheit nicht beeindrucken zu lassen und seinesgleichen anderen vorzuziehen: das alles war doch wie ein Vogel sein.«
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