Es liegt übrigens im Charakter der Liebe, daß sie uns gleichzeitig mißtrauischer und leichtgläubiger macht, uns dazu bringt, leichter als jede andere die Geliebte zu beargwöhnen, ihren Beteuerungen aber desto bereitwilliger Glauben zu schenken. Man muß lieben, um sich darum zu sorgen, daß nicht alle Frauen anständig sind, das heißt, um es überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, und ebenfalls muß man lieben, um zu wünschen, das heisst sich zu versichern, daß es solche gibt, die doch anständig sind. Es ist menschlich, den Schmerz zu suchen und sich gleich wieder davon zu befreien. Die Reden, die uns dazu verhelfen können, überzeugen uns leicht, und man setzt nicht erst viel an einem Beruhigungsmittel aus, wofern es seinen Zweck erfüllt. Dann aber kann auch das Wesen, das wir lieben, in so vielfältiger Gestalt es uns erscheinen mag, auf alle Fälle zwei wesentliche Persönlichkeiten für uns darstellen, je nachdem, ob es uns als ein uns zugehöriges erscheint oder als eines, das seine Wünsche auf jemand anderes richtet als auf uns. Die erste dieser Persönlichkeiten besitzt das besondere Vermögen, uns daran zu hindern, die Wirklichkeit jener zweiten zu glauben, und das spezifische Geheimnis, die Leiden zu beschwichtigen, die die letztere verursacht hat. Das geliebte Wesen ist nacheinander das Übel und das Heilmittel, welches das Übel dehnt und verschlimmert.
Marcel macht erneut Urlaub in Balbec, vermisst seine Grossmutter und schliesst sich die ersten Tage nach seiner Ankunft im Hotelzimmer ein. Es folgen Eifersüchteleien gegenüber Andrée, die eine sehr enge Beziehung zu Albertine zu pflegen scheint. Marcel stellt Albertine zur Rede. Und wie ich bei Proust von Zeit zu Zeit immer wieder den Eindruck habe, entsprechende Stellen genau zur richtigen Zeit zu lesen, nachdem ich selbst über ähnliches nur Momente zuvor nachgedacht zu haben scheine.
Derzeitiges Lieblingszuckergetränk: Fanta Mango.
Hallo meine Lieben! Ich habe ein neues Buch geschrieben, es heisst 'Der Bohlenweg' und ihr könnt damit lernen, erfolgreicher durchs Leben zu gehen!
Lieblingswort des Tages: Kokotte.
cuddle slut
»Man wäre für immer von aller Romantik geheilt, wenn man beim Gedanken an diejenige, die man liebt, bereits der Mensch zu sein versuchte, der man sein wird, wenn man nicht mehr liebt.«
»Wenn man wartet, leidet man so sehr unter der Abwesenheit dessen, was man sich herbeiwünscht, daß man keine andere Gegenwart erträgt.«
Apropos Konsum: seit einigen Tagen führt ein großes amerikanisches Online-Kaufhaus für knapp hundert Euro eine Box, die, verteilt auf 28 DVDs, alle sechs Staffeln der schönen, aber auch sehr gewalttätigen, von HBO produzierten Mafia-Serie Die Sopranos enthält.
Schmidt liest Proust: Das Buch ist da!
»Es gibt besondere Blicke, die ein junger Mann niemals von gewissen Frauen - und gewissen Männern - länger als bis zu dem Tag erhält, an dem diese ihn kennenlernen und erfahren, daß er der Freund von Leuten ist, mit denen auch sie verkehren.«
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