[1] Noch schnell alles aufschreiben, bevor ich es wieder vergessen habe. Im Hintergrund das sonore Brummen der Klimaanlage und die Autos auf der West St. Von meinem Fenster aus kann ich die Freiheitsstatue sehen, die von Weitem und von Nahem sehr klein wirkt. Das Flugzeug heute in Frankfurt ein Airbus A380, ein sehr neues Modell, vom letzten November, zweistöckig, mit neuen Sitzen, sehr bequem, keine anstrengenden Nachbarn. Im Unterhaltungsprogramm liefen 30 Rock, Mad Men, Modern Family und Glee. Während des Fluges scheinbar ganz neue Qualitäten an diesen Serien entdeckt, bisher verborgen gebliebene Seiten, insbesondere bei Mad Men. Nach der Landung das sofortige Gefühl, hier richtig zu sein, spätestens dann im E-Train Richtung 14th Street, der laut ist und ruckelt und wackelt und die Leute schauen sich gegenseitig nicht an, ich Starre immer ein bisschen zu sehr. Perfekter Soundtrack fürs Metro-Fahren ist übrigens Jan Jelineks Loop-Finding Jazz Records, wie ich seit heute weiss. Dann zu Fuss von der Station zum Hotel, immernoch ist alles ziemlich laut und richtig und im Village die vielen Brownstones mit den hohen Treppen, kleine Strassen, praktisch an jeder Ecke Marc Jacobs, die Magnolia Bakery (zu dieser später mehr). Das Hotel liegt fast direkt am Wasser, die Lobby ist alt und schön und ich werde von einem richtigen bellman begrüsst, der mir auf dem Weg zum Zimmer von seiner Ex-Freundin erzählt und davon, dass mein Koffer sich sehr leicht rollen lasse, und von Volkswagen und vom Beetle und von Ferdinand Porsche, den er verehrt.
[2] Von hier sind es etwa drei Kilometer bis zu Motorino auf der East-12th-Street. Die 30 Minuten vergehen sehr schnell, der Weg vom Village nach Midtown über die 12th Street ist sehr entspannt, vorbei an vielen schönen Wohnhäusern, bis man schliesslich hinter den NYU-Dorms auf ein eher unscheinbares Ladenlokal stösst. Motorino gibt es jetzt auch in Manhattan, ein angenehm unprätentiöser Italiener mit fantastischer Pizza und okayen Preisen. Ich habe mich für das daily special entschieden, eine Pizza mit Frühlingszwiebeln, Pecorino und hausgemachter Tomatensauce. Es ist noch recht früh, der kleine Laden verhältnismässig leer, ausser mir ist noch ein junger Mann da, der sehr sympathisch aussieht und zum Nachtisch ein Stück Schokoladenkuchen bestellt. Am Nebentisch sitzt eine Familie mit zwei jungen Kindern, die sich die leftovers einpacken lassen. Später werden noch kleine Kerzen auf den Tischen verteilt. In der Dämmerung noch schnell einen Kaffee bei Think und Mini-Cupcakes bei Melissa holen und dann wieder zu Fuss in Richtung Hotel, es wird langsam dunkel, eine Frau fragt mich nach dem Weg, eine andere Frau fragt mich, ob ich Randy sei. New York. Perfekter Soundtrack fürs Rumlatschen: Erykah Badu.
imaginary new york
zuerst musste ich immer an karl rossmann denken. dann viel mir paul austers "new york trilogy" ein, in dem auch so eine seltsame mülltonne, aber zumindest so eine art darin hausende person vorgekommen sein muss (#dfw). und nun: oskar schell, der auf seine art auch hausbesuche macht und interviews führt. und einen mr. black gibt es da auch. aber keine tacker.
kafka, auster, safran foer: keine schlechte gesellschaft. obwohl ich ja derzeit eher von jonathan lethem begleitet werde.
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