Haptischer Herbst. Sonne fällt auf meinen Arm, Schatten fällt auf meinen Rücken. Mein Gesicht wird wärmer, Haare werden durcheinandergewirbelt, überall Betten aus Laub, ich frage mich, was hier gerade los ist, wieso das Licht so high-key ist, überall, die milde Ahnungslosigkeit der Menschheit. Gestern Nachmittag unten im Hauptgebäude gesessen, an einem dieser Resopaltische mit Stahlbeinen. Auf dem Tisch lag eine Tischdecke lagen Blätter. Wir entzifferten gemeinsam einen Satz, Wann trifft sich die IBS, bekamen eine Waffel, einen Tee, Puderzucker, spanische Musik drang aus einem kleinen Hi-Fi-System, es roch nach frischer Farbe und ich dachte: »Ich ist ein anderer«.
ich ist ein anderer ist ein satz, den man nur sagen kann, wenn man rimbaud heißt und/oder noch jung ist. der satz eines frühvollendeten. je länger man hier rumschwirrt, desto mehr wird man man selbst. wobei das oft ziemlich ernüchternd ist.
ach, ich bin da nicht so dogmatisch. jung noch, türlich, daher darf ich das dann vielleicht auch denken. aber hier gehts mir ja eigentlich weder ums denken noch ums jungsein. was das heißen könnte: das rausfallen aus dem ich, das sich wiederfinden in situationen, unverständnis. ich denk mir, dass mich das auch später noch heimsuchen wird.
wols. /nur eine notiz
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