(i think) he was a journalist

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Die Frau ist Parteivorsitzende, eine rothaarige, laszive Diva, stets erotisch gekleidet. Sie lebt gut bürgerlich, beinahe feudal – soweit das die billige Filmproduktion darzustellen vermag. Vor der Villa jedenfalls steht ein schnauzbärtiger Chauffeur bereit, die Lady im Mercedes 600 ins Büro zu kutschieren. Bei diesem morgendlichen Trip wird auch hin und wieder ein gut aussehender Student der Sexualwissenschaften auf dem Weg zur Uni mitgenommen und sogleich im Fond der Limousine nach allen Regeln der Kunst verführt. Die Frau fungiert nämlich als Vorsitzende der Deutschen Sexpartei. Das Parteibüro ist zugleich Fotostudio, in dem ein bayerisch radebrechender Schwarzer Pornos dreht, und Anlaufstelle für gefallene Mädchen, die nach Adressen in Sachen Schwangerschaftsabbruch suchen. Zudem geriert sich der Chauffeur von Madame als polternder Komik-Anarchist, der buchstäblich auf die Kräfte der staatlichen Autorität herunterpinkelt. Ein vom Gebüsch aus die Sexpartei ausspionierender, übereifriger Kriminaler bekommt so den Strahl des Proleten zu spüren.
Hans Schifferle bei epd Film über den deutschen Softporno der 60er, 70er und 80er Jahre. Erst den Artikel lesen, danach sofort Hurra … die Deutsche Sexpartei, Lass jucken Trucker und Nackt und kess am Königssee für fünf Euro pro Film bei Amazon bestellen. Der um die Veröffentlichung und Erhaltung abseitiger Filme und ganzer Genres (unter Anderem Mario Bava, Bud Spencer und Terence Hill sowie die A Chinese Ghost Story Reihe) bemühten Dortmunder (!) Firma e-m-s ist auch in diesem Falle herzlichst zu danken!



(sma, 24. August 2007 um 20:30:28 MESZ)
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