Sie wollte die Mannschaft der Seele vom Deck ihres Körpers abkommandieren, sich zu den Freundinnen ihrer Mutter setzen und darüber lachen, dass eine von ihnen geräuschvolle Winde fahren ließ; nackt mit ihnen um das Schwimmbad marschieren und singen.
Fast vergessen: die Frau, heute am Nachmittag, als ich zum Einkaufen ging. Gerade, wie immer, mehr mit mir selbst beschäftigt, als eine Frau unschätzbaren Alters mit ihrem kleinen, günstigen Kinderwagen um die Ecke biegt. Sie schluchzt so laut und innig, dass ich aufsehe und nicht anders kann als sie dabei zu beobachten wie sie, weiter schluchzend, den Kinderwagen auf der anderen Straßenseite entlangschiebt. Unglaublich, wie offen, wie ehrlich das auf mich wirkte.
Andere Frauen, die ich in den letzten Wochen weinen sah: die Beifahrerin, irgendwo in der Innenstadt, wie sie vor sich hinheult und ich das, aus welchem Grund auch immer, bemerkt habe. Das Mädchen im Haus nebenan, wie sie, leise weinend, vor das Haus tritt, während ich gerade mit dem Fahrrad vom Schwimmen komme. Die an der S-Bahn-Haltstelle Dorstfeld wartende Frau, die ich bereits fast vergessen hatte. Ich beobachte sie feig vom gegenüberliegenden Gleis dabei, wie sie sich (natürlich!) mit ihrem Freund streitet und dann, als sich am Gleis die Wartenden mehren, ganz leise wird.
Mai 2005 | ||||||
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