Graf Schoko.
Zwecks Daseinskalibrierung wieder Handke gelesen.
Als ich durch den Hauptbahnhof lief, gedämpften Schrittes, plötzlich gedacht: Der Brand in der Felsung. & Das unkenntliche Gesicht, auf dem gelben Paketaufkleber, auf der Rolltreppe für die Koffer. Schief und schön. & Tausend Leute rennen an mir vorüber. Alle sehen anders aus. Eigenarten seltsam.
Bevor er mich sah noch einige Momente gehabt, ihn zu beobachten, wie er hastig durch den Bahnhof hastet. Ernsten Blickes, entschlossenen Schrittes. So vieles bekanntes in diesem Gesicht. Und noch immer die schönsten Haare auf der Welt.
Ein alter Mann fragt nach einem neuen Akku für sein Handy. Sofort ist ersichtlich, dass er eigentlich nicht weiß, was er möchte. Wirkt wirr und hilflos, leider. Redet davon, dass man das Handy, wenn es einmal offen sei, ja praktisch wegschmeissen könne.
& der Typ mit dem Bluetooth-Headset und dem Halsband mit dem The-Dome-Ausweis und dem anderen, von dem ich dann sofort annehme, er sei irgendein Superstar, den ich nicht kenne.
Gerade gedacht: lichte Minuten, schöne Luft. Auf dem Gleis gegenüber kotzt ein Mann direkt vor das nicht besetzte Führerhaus einer Bahn auf die Gleise und wischt sich dann mit großen Tüchern die Hände ab. One of these days.
Diese Momente des nicht mehr Schlafens, aber noch nicht richtig wach seiens: die Dämmermomente. Heute morgen, 6.43, einer dieser Momente: aus einer Ferne höre ich ganz deutlich eine Krähe krähen, laut und schrill, gleich so, als würde sie mich mit ihrem Gekreische wecken wollen, weil es nun Zeit für mich ist, aufuzustehen.
Mai 2005 | ||||||
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