(i think) he was a journalist

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Es gibt in Japan eine Art Quasi-Toiletten-Monopol. So selbstverständlich wie auf dem Rechner Microsoft ist auf der japanischen Toilette TOTO. Inax wären dann sowas wie Apple. Eine Weile machte sogar die Geschichte von den Toilet-Wars die Runde. Aber TOTO gehört auch das Trademark auf den Washlet-Namen. Washlets sind Toiletten, die einen von unten mit einem Strahl warmen Wassers den Po reinigen. In Japan gibt es mittlerweile mehr dieser Toiletten als Computer, das einzige elektronische Gadget, was wohl noch weiter verbreitet sein dürfte, ist das Handy. TOTO begann den Feldzug der Analhygiene 1980 mit der legendären Washlet G Serie und ist seitdem nicht mehr aufzuhalten.

de:bug › Sascha Kösch › Japan Toiletten. Mutet in letzter Zeit seltsam an, die Zeitung, die jetzt eigentlich als Magazin verstanden werden sollte. Die Review-Sektion der Webseite wird nur sehr unregelmäßig aktualisiert, im Heft finden sich Artikel wie der oben verlinkte über japanische Toilettensysteme. Wird alles etwas unkonkreter, dort, sodass ich manchmal den Eindruck habe, als wisse man nicht genau, wo es denn hingehen soll. Bin da aber vielleicht auch nur ein zu konservativer Leser und zu wenig offen für Veränderungen dieser Art.



(sma, 9. Mai 2005 um 23:43:00 MESZ)
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Scheiß auf die Anführungszeichen, denke ich mir, weil ich mir auch denke, dass Nabokov das denkt, irgendwo schreibt, in Ada vielleicht. Ada auch bei Parka im Regel liegen sehen, in einer viel schöneren Ausgabe als ich sie besitze. Greife dann aber doch wieder auf das sich Verstecken hinter den Zeichen zurück.



(sma, 9. Mai 2005 um 23:20:00 MESZ)
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So. (B.3)

Nach dem Aufstehen sitzen wir rum, ich esse einen Apfel und trinke Kaffee und sitze am offenen Fenster auf dem Stuhl und beobachte den Baum vor mir, der mir schon das ganze Wochenende über „viel zu groß“ vorkommt.

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Das parka’sche Chalait, gegen 13 Uhr 30. Wir trudeln ein, Goncourt sitzt auch bereits freundlich da, ich freue mich. Schöne Wohnung, natürlich, besonders auch das Bad. An die Frage, die der Reporter vom SPIEGEL Adorno stellte und ihn mit „Herr Professor“ ansprach, erinnere ich mich schon nicht mehr. War aber natürlich gut, die Antwort. Der vormittägliche Nachmittag war dann auch ein sehr schöner, ruhiger, entspannter. Empfand ich auf jeden Fall so. Gegessen, viel Kaffee getrunken, leckere Kekse mit Keksgeschmack (Ich: Zitronengeschmack!) geknabbert. Rumgesessen, in Katalogen geblättert, smal fummelt am Computer mit der Ubuntu-Distribution herum.

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Stehe in einer Schlange, die mir unsäglich lang vorkommt, mäandernd in mich versunken, irgendwie. Hinter mir fängt es an zu Pöbeln. Der Typ in der weißen Jacke mit dem königsblauen Schriftzug wird von einem Alternativen aufgefordert, die Jacke auszuziehen. Er weigert sich, die Situation droht zu Kippen, er legt den Rucksack ab und will sich draußen mit dem Andersdenken schlagen. Der Typ hinter mir in der Schlange, ein Polizist in Zivil, interveniert freundlicherweise. Irritationen, meinerseits.

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Der Himmel ist ein malerischer. Sehe Wolken, aufgerissene, ein Flugzeug, zwei, einen Helikopter, neben mir der River, auf der anderen Seite schöne Häuser mit Art und zerschlagenen Fensterscheiben. Straßensperre, Polizeiwagen, Brücke, Glatzen, Regierungsviertel, die „Waschmaschine“, die Grenzlinie, der Mann neben mir, nett, erklärt mir, was es mit dem Kanal und dem Pendeln zwischen B. und D. auf sich hat. Wechsle mit ihm den Platz. Sonnenbrille, da die Augen heute wieder zu Lichtempfindlich. Zu L. nach dem Duschen gesagt, dass ich heute den Tag gern mit der Sonnenbrille auf der Nase verbrächte, mit anderen Worten.

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Um Wolfsburg wird mir bang. Alles ist hier nicht neu, ich muss an S. denken und wie ich sie vom Zug abholte und wie schön das Wochenende war. Kurz vor Lehrte beginnt die Sonne zu scheinen, auch hier war ich gefühlte tausend Male. Jetzt ist das nur Zwischenstopp, ich darf hier nicht aussteigen, darf nicht durch die langweiligen Straßen rennen und mich über den Leerstand wundern. Wo war ich noch?



(sma, 9. Mai 2005 um 23:16:00 MESZ)
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Sa. (B.2)

Nach dem Aufstehen - ja, was eigentlich? - gehört. *** Nö, schön. *** Die Kresse im Küchenfenster, der Käse im Kühlschrank, das Regal mit den Gewürzen, das Regal mit den Lebensmitteln. Das Bücherregel, das Schrank ohne Griffe, das Schlafsofa, die CDs. Das Poster mit dem Jungen Mann mit dem Geldbeutel und dem Helm und der sieht älter aus als er ist. *** Foto-Love-Story. *** Später kommt M., wir fangen an zu Lesen, Reden, Essen. Bin natürlich nervös, den King zu treffen. Ist dann aber äußerst freundlich und umgänglich und eigentlich hätte das sowieso klar sein müssen und. *** Zum ersten Mal Sekt mit Orangensaft getrunken.

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Mit weniger Menschen geredet, als ich angenommen hätte. Mich überfordert gefühlt. Rumgelesen. Dann mit D. geredet, über Flickr und anderes. Nett. Später, nach dem Lesen, lange mit I. geredet. Hört sich nach einem tollen und interessanten Beruf an. Und die schönen Haare und die Brille. Beautiful people, anyone? *** Am Buffett herumprobiert. Lecker: diese kleinen Blätterteigcracker mit Sesam. Der Salat mit grünem Spargel. Die Dips. Alles. *** Auf dem Weg dorthin mit M. über ihre Freundin mit der E-Mail-Obsession und ihre natürlich spannend klingend gesprochen. M. später nicht mehr oft gesehen, nur beim Tanzen. Hätte noch »Tschüss« sagen wollen. *** Und als es dann dunkel wurde und die Musik immer lauter und lauter wurde. *** Die Restgruppe auf den weißen Plastikstühlen, zusammengerottet. Konnte mich nicht überwinden, mich dazuzusetzen. Weiß nicht genau, warum. Stattdessen eine Installation auf der großen Leinwand, die mehr durch mich hindurch lief. Wie ich aber den Eindruck hatte, dass alle anderen versuchten, dass nach Kräften zu ignorieren, weil das doch sehr nach Kunst roch. Die Musik aber kannte ich dann: Twerk. *** Und wie Michael Baute sagt, dass meine Stimme nicht gut sei, und ich das sofort verstehen kann.

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Es ist schon Nacht und wir kommen in strömendem Regen am Universal-Music-Hafen-Headquarter vorbei. »Less Aesthetics, More Ethics« lese ich, lache ich. M. sagt, dass das »so’n Berlin-Scheiße-Ding« sei, mB sagt, dass das das Gebäude von Universal sei. OK, witzig. *** Wie schön diese Stadt auch im strömendem Regen noch ist. Die spürbare Größe, again. Die löchrigen Männer im Wasser. Die kräuselige Wasseroberfläche. Die große Brücke, über die wir liefen, und uns über den Tresor unterhielten. *** Die erste Bar, die gerade schloss.

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In diesem kleinen Wohnzimmer-Club-Trink-Ding mit einigen noch beisammengesessen. A. schlief dann irgendwann, L. verabschiedete sich, ich unterhielt mich sehr nett mit dem überaus freundlichen mB und musste wiederholt an seine Fotos denken. Altes Apple-System, Fading beim Brennvorgang und NZZ Folio. *** Das Bier trank ich dann nicht mehr aus, aß aber im Imbiss um die Ecke eine köstliche, mit Schafskäse gefüllte Blätterteigrolle, die der Mann mir in der Mikrowelle warm machte. Auf dem Weg in die Wohnung dann ziemlich gefroren und gestaunt, wie das ist, so durch eine Stadt zu Rennen, wenn es bereits wieder hell ist. Ins Bett gefallen, eingeschlafen.



(sma, 9. Mai 2005 um 21:30:00 MESZ)
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Fr. (B.1)

Den Kurfürstendamm entlanggefahren: fürstlich. Prada, Gucci, D&G, bei Hugendubel ein Buch gekauft, die deutsche Hardcover-Ausgabe von Sin City betrachtet. Ins Auto zurückgespurtet, eine Frau gegen den Strom angerempelt. Das große Branden. G. zeigt auf eine Frau im Sommerkleid und sagt, dass sie schön aussieht. Meine Mutter guckt, fährt, guckt, sagt »Ja«. Die Frau sieht uns, ich Winke, sie lacht.

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Jazz-Radio, Motor.FM, tolle Musik. *** Sowohl L. als auch M. erzählen mir, dass das normal sei, mit der Hundescheiße, in Berlin. Na ja, ging noch. *** L. kocht Nudeln und Tomatensauce. Lecker. *** In Kreuzberg durch die Straßen, alles voller Leben, scheinbar. Diese kleinen Ladenlokale voller Nebensächlichkeiten. Totenkopfsalzstreuer, massive Gürtelschnallen, Haarspangen, die schöne Umhängetasche. *** Der Kloraum im ersten Café, den ich erst nicht finden konnte, weil ich die Türschnitzerei nicht sehen konnte. Die Kacheln im ersten Café. Das Widererkennen der lauten Musik, im ersten Café. Der Cappuchino, im ersten Café. *** Wir aßen beim Perser, Safran, und belegten den zweiten Tisch. Der Tee war gut, das Essen extravagant. L. aß Reis mit Sauerkirschen (oder Süßkirschen) und Huhn in einer klaren, grünlichen Brühe. Ich aß Basmati-Reis mit Sojafleisch, roten Erbsen und Tomatensauce. *** Das Arsenal gesehen, zum ersten Mal. Toll, dass das im Sony Center drin ist. Wusste ich auch nicht. L. sagt kluge und interessante Dinge über Formation und Körper. Eine Szene war dann auch noch lustiger als die anderen, grotesk überhöht, geradezu avantgardistisch (?).

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Berlin, Berlin. Klar, der touristische Blick, die Naivität, die ich mir selbst anmerke, die mir, so dämlich das auch sein mag, unangenehm ist. *** Mit dem Taxi zu S. und B. in einen typischen Club gefahren, weil L. möchte, dass ich einen typischen Club kennen lerne. Natürlich auch, weil man S. und B. sehen möchte. Bier getrunken, rumgesessen, gelabert. *** Auf dem nach Hause Weg das Stadtleuchten bewundert, vor uns hingeredet, über alles und nichts. Kann mich jetzt bereits an keinen dieser Sätze mehr erinnern (L., du?). *** B. erzählt, dass sie in der Wohnung Schubladen voller Chanel-Accesoires fanden. Chanel.



(sma, 9. Mai 2005 um 21:13:00 MESZ)
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Die Geschichte des Batmobiles. Zu sehen sind 52 Modelle von 1941 bis 2005. Das obige Modell stammt aus dem Jahre 1964 und basiert entweder auf einer Corvette oder einem Porsche und wurde von Batman und Robin von 1964 bis 66 genutzt. Die Webseite bietet neben den Autos natürlich noch mehr: es können auch Concept-Cars und sonstige Batman-Vehikel bestaunt werden. Auch sehr empfehlenswert: Batman In The Sixties.

(sma, 9. Mai 2005 um 20:45:00 MESZ)
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»Auch Elfriede, die sonst einen Knoten trägt und der Prototyp des feinsinnigen deutschen Mädchens ist, haben wir häufig dabei, und schließen heimlich Wetten ab, um wieviel Uhr es soweit sein wird, daß sich Elfriede in einen Vamp der golden twenties verwandelt, ihr Haar läst und Charleston tanzt und mit erstaunlicher Gewandtheit Chansons von sich gibt.«



(sma, 9. Mai 2005 um 18:24:00 MESZ)
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Der Typ neben mir, stark und gut nach billigem Aftershave riechend duftend, unterhält sich mit dem Typ neben mir, in einer mir nicht bekannten Sprache.



(sma, 9. Mai 2005 um 13:41:00 MESZ)
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After all, if America as an idea has meant anything, it has meant just that - the possibility of continual transformation - becoming wealthier, more spiritual, more beautiful, happier and feeling younger.

Aufgewacht. Noch schlechter gefühlt als am vergangenen Wochenende. Tee gekocht, die New-York-Times-Beilage der Süddeutschen gelesen. Schöne Artikel über Fotos von Flugzeugessen, tönende Korallenriffe und Advertisements in Broadway-Shows. Und über die neue Popularität von Haare Färben und Bärten. Und das obige Zitat ist einem Essay von Gina Kolata entnommen. Montag-Morgen-Rhytmen.



(sma, 9. Mai 2005 um 13:21:00 MESZ)
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