morgens kannst du dir in der
sweet farm sehr leckeren kaffee in weißen pappbechern und ein schokocroissant kaufen und entweder draußen auf der bank oder drinnen den kostenlosen internetzugang nutzen. oder du fährst mit der kostenlosen fähre schon ganz früh nach staten island, wenn noch nicht so viele menschen am terminal warten. wenn du wenig zeit hast, fährst du gleich mit der nächsten fähre ein paar minuten später zurück, geniesst den blick und hängst während der fünfundzwanzigminütigen fahrt bei gutem wetter an deck rum.
reel life ist eine wahnsinnig gute videothek (heute tag der superlative!), die noch viele vhs kassetten führt und die filme dort sind nach regisseuren und genres geordnet und im hintergrund lief ziemlich lauter jazz und es roch angenehm muffig und ein bisschen fühlte ich mich an
filmkunst in der revaler straße erinnert und in der horrorecke gab es - man mag es kaum glauben - eine eigene abteilung für die filme von jörg buttgereit.
donna ist irre nett und empfiehlt mir bei
verb einen grünen tee mit eiswürfeln. der grüne tee ist hier echter grüner tee, also nicht so ein mischgetränk, wie es sonst im supermarkt fertig in plastikflaschen gekauft werden kann. lecker! überhaupt kannst du bei
verb sehr schön und lange rumsitzen und den vorbeiziehenden wochenendmenschenstrom angucken. und dann gibt es ein paar querstraßen weiter diese galerie, der besitzer sitzt draußen in der sonne und döst vor sich hin, drinnen läuft eine katze durch die gegend, im nebenraum hören zwei hippe nachwuchskünstler wahnsinnig laut new rave musik und sitzen auf dem fußboden und arbeiten an irgendwelchen nachwuchskunstobjekten und eine straße weiter kannst du dir bei
public für viel geld von sehr netten menschen die haare schneiden lassen oder dir einfach nur ein kompliment zu deinem namen anhören und dann leicht errötend die flucht ergreifen. wenn du die metropolitain avenue in richtung lorimer street entlanggehst, sagst du an sonnigen wochenendtagen ungefähr hundert mal, dass es hier wunderschön ist und dann wird die straße leider ein bisschen belebter und du isst auf der lorimer street in einem unauffälligen imbiss das beste stück pizza seit ewigkeiten und lässt dir zehn meter weiter bei
beehive die haare schneiden. bei beehive ist immer ziemlich viel los und donna sagt, dass der preis für einen haarschnitt sich dort in den letzten zwölf monaten verdoppelt hat und darauf trinkst du bei
gimme coffee einen ziemlich starken kaffee und lobst die inneneinrichtung und gehst zurück zur bedford avenue, vorbei an den leuten, die auf der straße bücher und alte klamotten verkaufen, bis du in den weniger belebten teil kommst, wo an einer straßenecke gerade ein kindermodefotoshooting läuft, ein junge fährt auf einem skateboard mehrmals ein paar meter von links nach rechts und dann andersrum und irgendwann kommst du zum schönsten ort der welt, dem
brooklyn east district terminal park, der eigentlich kein richtiger park ist, sondern mehr eine große grünfläche mit einigen bänken. dort liegen am frühen abend kleine gruppen mittzwanziger und mittdreißiger im gras und quatschen oder schlafen oder lesen und du störst dich nur ganz kurz daran, allein hier zu sein und guckst dir die nacktfotos im
kink magazine an, von dem du bis heute noch nie etwas gehört hattest. wieso hat dir eigentlich bisher noch keiner gesagt, dass das beste schwule fotomagazin aus spanien kommt und in europa acht euro und hier 15 dollar kostet? und wenn du abends noch zeit und lust hast, alkohol zu trinken, solltest du zu
juliette gehen, weil du dort auf dem
dach sehr schön sitzen und auf williamsburg gucken und glücklich sein (und rauchen!) kannst.