Als Protestant glaubte er fest daran, daß ihn alles im Leben, was er freiwillig tat, von seinen eigentlichen Aufgaben abhielt, die natürlich mühselig waren und vor denen man sich drückte. Daß er lieber die Zeitung las als ein Buch, war der beste Beweis dafür, daß er lieber ein Buch lesen sollte als die Zeitung. Zeitungen waren nur ein Mittel, den Menschen von der Tatsache seiner Sterblichkeit abzulenken, ein billiges Instrument der Verdrängung und Entspannung von sich selbst. Aber sobald er sich entspannte, würden andere in die Bresche springen, und er würde den Rückstand nie wieder aufholen und wäre aus dem Spiel.
Jochen Schmidt in der
taz (Februar dieses Jahres) über Zeitungen lesen. »Morgen fault der Fisch drin«, sollte man sich viel häufiger sagen, wenn dieser irrsinnige Wunsch wieder in einem aufkommt, informiert zu sein, sich zu informieren. Braucht ja heute kein Mensch mehr, Informiertheit. [
via dem zwischenzeitlich kurz mal wieder anwesend seiendem wilhem raspe]