(i think) he was a journalist

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Ist es nur Zufall, dass ausgerechnet der erfolgreichste Regisseur der Welt, Steven Spielberg, noch nie eine Liebesgeschichte erzählt hat? Dass er über Frauen nicht viel zu berichten weiß, dass seine Erwachsenen immer große Jungen sind, die sich mit ihren Vätern versöhnen müssen oder gleich Kinder? Was unsere Populärkultur an Spielbergs Stoffen so fasziniert, das ist noch nicht wirklich gefragt worden - es könnte aber mit der Abwesenheit einer dem männlichen Helden ebenbürtigen Weiblichkeit, und insofern mit dem Verzicht auf den Zwang, erwachsen zu werden, zusammenhängen.
Das Kino als Ort des reinen Bildes. Die Inhalte werden gedimmt, treten in den Hintergrund und überlassen den Film dem Auge, sodass am Ende vielleicht nichts bleibt als ein diffuser, visueller, flüchtiger Eindruck. Mir wird das bei Jacksons King Kong ebenso gehen wie bei Krieg der Welten. In den letzten Wochen frage ich mich ständig, wann dieser Durst nach dem Bild, nach zur Schau gestellter, rein bildlicher Oppulenz, denn endlich abebben wird, wann ich denn überhaupt keinen Durst mehr haben werde. Sin City wird da vielleicht einen Wendepunkt markieren. Hier wird die Form zum Inhalt hochgejazzt, alles will gesehen werden.

Suchsland versucht hier wieder, ins Innere des Filmes zu blicken, der kulturellen Relevanz nachzuspüren. Das Innere meint hier, wie auch in anderen Besprechungen Suchslands: das Innere des Helden, das Biezhungsgeflecht der Darsteller. Mir wird mehr und mehr klar, was das eigentlich zu bedeuten hat, die verschiedenen Blickwinkel, die Spotlights. Das man auch einfach nur auf die Musik achten könnte, auf die Kleidung oder den Umgang mit den Gegenständen des täglichen Lebens. Macht aber (verständlicherweise) keiner.


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