Die richtigen Rede- und Verhaltensweisen der Wissenschaft zu erlernen, um dauerhaften Zugang zu ihren Räumen zu erlangen, ist nicht einfach. Manche können sie vielleicht leichter von den Lippen ihrer Eltern oder deren Freunde und Kollegen abnehmen; in Nebensätzen, die in sich all die Bewegungs- und Habitusformen, den Referenzraum wissenschaftlichen Denkens, Schreibens und Agierens tragen. Andere müssen vielleicht erst eine ganz andere Sprache lernen und nicht nur das: eine Äußerungsform, eine Art sich die Welt zu erschließen, eine körperlich-gedankliche-emotionale Haltung muss gelernt werden. Eine hochspezifische Lebensform zwischen Bibliotheken, Zettelkästen und Notizbüchern, Abendeinladungen, Diskussionen nach Vorträgen, Museums- und Laborbesuchen. Rituale des rein sachlichen, gelehrten Streits um das bessere Argument.
Holger Schulze in der neuen
sinn-haft über das wissenschaftliche Sprechen. Überaus spannend und sehr gut lesbar. Und es wurden eben jene Zweifel aufgefriffen, mit denen ich mich bisweilen konfrontiert sehe. Lobt
Holger Schulze and the
sinn-haft-magazine! Ausgabe 18 ist soeben erschienen und enthält Beiträge von Ingo Kottkamp, Diedrich Diederichsen, Ekkehard Knörer, Alexander Kluge und vielen mehr.