(i think) he was a journalist

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Person.

#01: Der Typ neben mir, im Stadtgarten. Labert mich an, als mir die Menukarte herunterfällt. Sage zwei, drei unverbindliche Sätze und wende mich dann wieder der SPEX zu. Während des Kaffees bricht er mehrmals in lautes, schrilles Gelächter aus. Die Leute um uns herum beginnen, ihn anzustarren. Der Typ raucht und trinkt unentwegt, spricht mit sich selbst. Zieht dann irgendwann, als er es scheinbar nicht mehr aushalten kann, den Pull-Over über den Kopf und lacht in sich hinein.

#02: Die Frau in der S-Bahn, mit der roten Jacke. Sagt »Hallo«, »Ja«, »Nein«, »Tschüss«, zu sich selbst. Geht auf und ab, grüsst die Bettlerin mit angedeutetem Kopfnicken, ist dann plötzlich, als ich einsteige, verschwunden.

#03: Die Bettlerin, die mir, als ich ihr Geld gebe, sagt, dass sie dabei sei, etwas schreckliches zu verhindern. Dass sie dabei sei, ihr eigenes verrückt-werden zu verhindern. Dass sie dabei Unterstützung brauche. Sagt mir noch, dass mein Essen lecker aussehe und verabschiedet sich dann.

#04: Der schöne Mann am Tresen spricht mit seinem Gegenüber auf Englisch über Webseiten und deren Gestaltung. Einfachheit, keine zehn Schriftarten, Barrierefreiheit, diese Dinge. Nicht sonderlich aufschneiderisch, ein eher entstpanntes Gespräch. Sehe den dann vor dem Saal wieder und bemerke seinen starken, schönen Silberblick. Und wie er ganz merkwürdig spitzmündig raucht und Bier trinkt und vergessen hat, das reflektierende Klippband vom Hosenbein zu nehmen.


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