(i think) he was a journalist

journ | ballo |  robo | furl | flickr | last.fm ]



So. (B.3)

Nach dem Aufstehen sitzen wir rum, ich esse einen Apfel und trinke Kaffee und sitze am offenen Fenster auf dem Stuhl und beobachte den Baum vor mir, der mir schon das ganze Wochenende über „viel zu groß“ vorkommt.

[&]

Das parka’sche Chalait, gegen 13 Uhr 30. Wir trudeln ein, Goncourt sitzt auch bereits freundlich da, ich freue mich. Schöne Wohnung, natürlich, besonders auch das Bad. An die Frage, die der Reporter vom SPIEGEL Adorno stellte und ihn mit „Herr Professor“ ansprach, erinnere ich mich schon nicht mehr. War aber natürlich gut, die Antwort. Der vormittägliche Nachmittag war dann auch ein sehr schöner, ruhiger, entspannter. Empfand ich auf jeden Fall so. Gegessen, viel Kaffee getrunken, leckere Kekse mit Keksgeschmack (Ich: Zitronengeschmack!) geknabbert. Rumgesessen, in Katalogen geblättert, smal fummelt am Computer mit der Ubuntu-Distribution herum.

[&]

Stehe in einer Schlange, die mir unsäglich lang vorkommt, mäandernd in mich versunken, irgendwie. Hinter mir fängt es an zu Pöbeln. Der Typ in der weißen Jacke mit dem königsblauen Schriftzug wird von einem Alternativen aufgefordert, die Jacke auszuziehen. Er weigert sich, die Situation droht zu Kippen, er legt den Rucksack ab und will sich draußen mit dem Andersdenken schlagen. Der Typ hinter mir in der Schlange, ein Polizist in Zivil, interveniert freundlicherweise. Irritationen, meinerseits.

[&]

Der Himmel ist ein malerischer. Sehe Wolken, aufgerissene, ein Flugzeug, zwei, einen Helikopter, neben mir der River, auf der anderen Seite schöne Häuser mit Art und zerschlagenen Fensterscheiben. Straßensperre, Polizeiwagen, Brücke, Glatzen, Regierungsviertel, die „Waschmaschine“, die Grenzlinie, der Mann neben mir, nett, erklärt mir, was es mit dem Kanal und dem Pendeln zwischen B. und D. auf sich hat. Wechsle mit ihm den Platz. Sonnenbrille, da die Augen heute wieder zu Lichtempfindlich. Zu L. nach dem Duschen gesagt, dass ich heute den Tag gern mit der Sonnenbrille auf der Nase verbrächte, mit anderen Worten.

[&]

Um Wolfsburg wird mir bang. Alles ist hier nicht neu, ich muss an S. denken und wie ich sie vom Zug abholte und wie schön das Wochenende war. Kurz vor Lehrte beginnt die Sonne zu scheinen, auch hier war ich gefühlte tausend Male. Jetzt ist das nur Zwischenstopp, ich darf hier nicht aussteigen, darf nicht durch die langweiligen Straßen rennen und mich über den Leerstand wundern. Wo war ich noch?


Ihr kommentar